Weißstörche zurück in Wildenstein
Am Samstag, den 19. Februar 2022 wurde dann am frühen Nachmittag dem Storchenbeobachter Herrn Vaas mitgeteilt, dass in Wildenstein ein Weißstorch, vermutlich das Männchen, angekommen sei.
Um 15 Uhr hatte Herr Vaas den Weißstorch in seinem bekannten Nahrungsgebiet, eine Wiese beim Ortsteil Vorstadt, bei der Nahrungssuche angetroffen. Wie die Ringablesung ergab, war es das Weibchen „Rosa“, offensichtlich gesund, gut genährt und mit blütenweißem Gefieder. Die Störchin kam 2022 drei Wochen früher als im Vorjahr. Vielleicht wollte sie sich den Kampf um das Nest, wie 2021, ersparen.
Am Freitag, den 25.02.2022 ist dann ein Storchenmännchen eingetroffen. Bei der Ringablesung des im Wildensteiner Nest sitzenden Männchens gab es dann
eine Überraschung. Es war nicht, wie eigentlich erwartet, der bisherige Nestinhaber. Der „Neue“ war erst drei Jahre alt und wurde am 28.05.2019 in Möttingen, Kreis Donau-Ries, beringt. Im Jahr 2020 wurde sein Ring im August zweimal im Biomüll der Kreismülldeponie Reutehau bei Killingen und einmal auf einem Acker bei Westhausen, immer zusammen mit anderen Weißstörchen, abgelesen. Da war es kein Wunder, dass das neue Männchen von der Störchin zunächst mehrmals aus dem Nest geworfen wurde. Am Abend hatte sie dann doch nachgegeben und es ins Nest gelassen. Da hatte sich die 12 Jahre alte Störchin einen „Jungspund“ zugelegt.
Der bisherige Nestinhaber kehrte 2022 leider nicht zurück. Die Wildensteiner haben offensichtlich einen „neuen“ Freddy. Trotzdem waren es gute Voraussetzungen für einen hoffentlich erfolgreichen Bruterfolg. Am Dienstag, den 26. April 2022 gab es dann neue Beobachtungen im Storchennest. Das Männchen kam am Abend zur Ablösung ins Nest zurück. Das brütende Weibchen stand kurz danach auf. Das Männchen stocherte für kurze Zeit intensiv und aufgeregt in die Nestmulde und setzte sich bei einsetzendem Regen sofort hin, nachdem das Weibchen abgeflogen war. Es sah ganz danach aus, dass bereits Küken da wären. Eine Fütterung konnte zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht beobachtet werden.
Die Fichtenauer Jungstörche heißen „Cordula” und „Hans”
Am 9. Juni 2021 wurden die Storchenkinder von Freddy und Rosa durch den Storchenbeobachter Herr Vaas beringt. Dies geschieht in der Regel kurz bevor die Jungstörche flügge werden.
Sie erhielten die Ringnummern:
DER A9W93 (Gewicht: 3,270 kg) und
DER A9W94 (Gewicht: 3,350 kg).
Der Storchenbeobachter Herr Vaas ging davon aus, dass DER A9W93 ein Weibchen und DER A9W94 ein Männchen ist. Die Weibchen sind in der Regel etwas leichter als die Männchen und ein kleiner Unterschied im Übergang der Schnabelwurzel zur Stirn lässt diesen Schluss zu.
Schon wenige Tage nach dem Schlüpfen beginnen Jungstörche mit den Flügeln zu schlagen. Dann probieren sie erste Sprünge und lassen sich vom Wind über dem Nest in die Luft tragen. Im Alter von etwa zwei Monaten wagen die Störche ihre ersten Ausflüge. Somit war es an der Zeit, die Tradition der Namensgebung fortzuführen. Nachdem wir am 18.03.2021 Polizeikommissar Hans Merz in den Ruhestand verabschiedet hatten und am 27.07.2021 die Rektorin der Oberlinschule Cordula Gehringer, haben wir dies zum Anlass genommen und die beiden Jungstörche auf die Namen „Cordula“ und „Hans“ getauft.